Logo IGS

ZUM BESUCH DÄNISCHER SCHÜLER UND LEHRER AN DER IGS [ONLINE SEIT 5. FEBRUAR 2000]

Dänische Schüler und Lehrer vom 31. Januar bis zum 4. Februar 2000 an der IGS

Das Programm
  • Montag: Empfang auf dem Bahnhof; Bekanntmachen mit den Gastfamilien; Treff der Lehrer im "Sargdeckel"
  • Dienstag: Besuch der Schule; Erfüllen der  Projektaufträge; Theaterbesuch
  • Mittwoch: Exkursion in die KZ-Gedenkstätte "Dora-Mittelbau"
  • Donnerstag: Projektaufträge; Disco im Schulklub
  • Freitag: Projektaufträge; Verabschiedung

Presseerklärung vom 01. Februar 2000

Dänische Schüer erkunden Halle · Den Alternativen Skole zu Besuch an der IGS

24 SchülerInnen der alternativen Schule aus Hilleroed in der Nähe  von Kopenhagen sind gerstern abend mit vier LehrerInnen in Halle eingetroffen, um in den nächsten Tagen Stadt und Umland zu erkunden.  Heute wird  z. B. nach einem Besuch im Schulverwaltungsamt ein Obdachlosenheim aufgesucht,  am Mittwoch werden Spuren der jüngeren deutschen Geschichte im KZ-Dora  in Nordhausen gesucht.

Die Untersuchungen haben die SchülerInnen in Dänemark vorbereitet; sie sind Teil einer Unterrichtseinheit, das in der 10. Klasse als Abschlussprojekt durchgeführt wird.
Gastgeber der dänischen Gruppe sind gleichaltrige SchülerInnen der IGS.Halle; sie unterstützen die dänischen Schüler bei der Erledigung  der Aufgaben.

Erste Projektergebnisse werden bei einer Abschlussfeier am Donnerstag Abend  um 19 Uhr vorgestellt. Dazu ist die örtliche Presse herzlich eingeladen  in die Aussenstelle der IGS.Halle in Heide-Nord, Grasnelkenweg 16, 06120 Halle.

gez. Buckendahl
Schulleiter


Abschlusspresseerklärung
von Peter Jepsen, Deutschlehrer und  Leiter der Schülerdelegation

Halle, den 4.2.2000

Die Alternative Schule hat gemeinsam mit der IGS Heide-Nord in den Tagen vom 31.1. - 4.2. einen Schüleraustausch  veranstaltet. Der Kontakt entstand durch den Informatiklehrer Bernd Budnik und  die Dänen hatten ihre Informationen über die Web-Page der IGS Heide-Nord  bezogen.

Der Austausch wurde so gestaltet, daß  teils ein gemeinsames Programm zwischen den beiden Schulen teils ein eigenes Programm der dänischen Schule ablief.

Zum gemeinsamen Programm gehörte z. B., daß die dänischen Schüler am Unterricht teilnahmen und  daß man einen vergnüglichen Abend im Schulclub verbrachte. Darüber  hinaus trafen die Schüler beider Länder sich  untereinander,  wo sie ihr eigenes Programm gestalteten.

Die dänischen Schüler hatten im Rahmen ihres Projektunterrichts Themen von zu Hause aus vorbereitet, die sie dann in Halle untersuchten. Zu diesen Themenbereichen gehörten u. a. soziale Verhältnisse, Freizeitgestaltung, Politik, Sport und Kultur, Industrie. Die eingesammelten Informationen müssen dann nach der Rückkehr nach  Dänemark den übrigen Schülern vorgetragen werden.

Nach dänischer Meinung war der Aufenthalt  ein voller Erfolg. Wesentlich dazu beigetragen hat auch die Betreuung der deutschen Gasteltern. In manchen Fällen fanden die Gasteltern sogar Zeit, den Jugendlichen aus dem Norden an den 5 Werktagen des Aufenthalts etwas von Halle und Umgebung zu zeigen.

Im sprachlichen Bereich haben die Schüler  sich sowohl auf deutsch wie auf englisch verständigt.

Im Oktober wird der kulturelle Austausch fortgesetzt, wenn die IGS nach Dänemark kommt und die dänischen Schüler an der Reihe sind, ihr Gastland vorzustellen.

... und hier Englisch mit Frau Döhler


Besuch der Gedenkstätte "Dora-Mittelbau" mit dänischen Schülern zusammen mit Schülern der 10. Klassen der IGS


Am Mittwoch, dem 02.02.2000 besuchten wir (Alexandra Budnik, Brit Meerheim,  Maren Aderhold, Mathias Marsell und Nancy Kloß) gemeinsam mit den dänischen  Austausch-schülern das Konzentrationslager  Dora bei Nordhausen. Nach einer  zweistündigen Fahrt erwartete uns bereits die Leiterin der Gedenkstätte. Schon vor dem Besuch fragten wir unsere privat untergebrachten Dänen, was sie von der Geschichte Deutschlands halten. Eine Schülerin meinte, dass die Jugend keine Schuld trifft und sie keinen Hass auf die jüngere  Generation verspürt. Dennoch war sie der Meinung, dass sich nicht viele Deutsche gegen das Regime gestellt und den falschen Weg eingeschlagen haben.  Ihre Einstellung erleichterte uns deutschen Schülern den Gang durch das  KZ. Bei unseren Beobachtungen fiel uns auf, dass wir ihre Gefühle nicht  offen zu Gesicht bekamen. Sie hörten jedoch mit großem Interesse zu und stellten auch Nachfragen. Im Krematorium sah man dann doch eindeutig schockierte Gesichter, so schockiert, dass viele es sofort wieder verließen. Durch den Besuch im Hauptlager Buchenwald wußten wir, was auf uns zukommt. Für die Dänen war es sicherlich der erste Besuch in einem ehemaligen Konzentrationslager.
written by
Alexandra Budnik & Brit Meerheim
10. Februar 2000

Bereits zum zweiten Mal waren vergangene Woche Schüler und Lehrer einer alternativen Schule aus dem dänischen  Hilleroed zu Gast in der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Halle, die auch eine Außenstelle in Heide-Nord hat. Aufmerksam geworden auf Halle sind die Dänen durch das Internet.

Schon im Voraus ihres Besuches haben sie zahlreiche Termine bei Ämtern, Vereinen und Firmen klar gemacht Der mehrtätige Aufenthalt in der Saalestadt war für die Zehntklässler aus der Nähe von Kopenhagen Teil eines Unterrichtsprojektes. Am Beispiel von Schulverwaltungsamt, Eine-Welt-Haus, Obdachlosenheim oder einer Chemie-Firma  lernten die jungen Dänen - in Begleitung hallescher Schüler - Strukturen der bundesdeutschen Gesellschaft kennen. Daneben stand auch eine Fahrt zum ehemaligen Konzentrationslager Dora bei Nordhausen auf dem Programm. Die Reaktionen der Gäste sollen nun von den halleschen Schülern ausgewertet werden -  ebenfalls im Rahmen eines Unterrichtsprjektes.

Untergebracht waren die 24 jungen  Dänen vorwiegend bei Gastfamilien. Obwohl an der dänischen Schule auch Deutsch unterrichtet wird, klappte die Verständigung am besten auf  Englisch. Große kulturelle Differenzen waren ohnehin nicht zu überbrücken.  "Die Schüler hören die selbe Musik, sie tragen die selbe Kleidung", sagte Deutschlehrer Peter Jepsen.

Dennoch gebe es auch wichtige Unterschiede im Schüleralltag. So finde der Unterricht an der dänischen Privatschule,  die zu 20 Prozent von den Eltern finanziert wird, in Gruppen von 10 - 15 Schülern  statt. Staunend registrierten die Hallenser, wie in Hilleroed der Unterrichtsplan  erstellt wird: Eine Woche lang verbringen Schüler und Lehrer gemeinsam  Tag und Nacht in der Schule und planen das nächste Schuljahr.




 

Abbildung