SCHÜLERAUSTAUSCH DÄNEMARK
Unsere Partnerschule in Hillerød
Die Schule liegt außerhalb der Stadt Hillerød. Sie besteht aus mehreren kleinen Gebäuden, einem Basketballfeld und mehreren Wiesen mit Bäumen. Mit dem Schulbus, der zweimal täglich vom Bahnhof abfährt, benötigt man 15 Minuten. Manche Schüler haben aber einen viel längeren Schulweg. Der Unterricht beginnt jeden Tag um 8.50 Uhr und endet um 14.30 Uhr.
Beeindruckend ist die Ausstattung der Schule. Da gibt es z.B. einen Theatersaal mit Scheinwerfern, Garderobe und Requisite, ein Musikstudio mit jeder Menge Instrumenten und Technik sowie einen riesigen Computerraum mit 20 Computern für den Unterricht. In einem Flur stehen noch einmal 3 Computer, die die Schüler immer nutzen können.
Die Schule ist eine private Schule, die Eltern zahlen Schulgeld. Sie hat 100 Schüler und umfasst drei Klassenstufen, die 8., 9. und 10. Klasse. In den Klassenstufen findet Fachunterricht in Dänisch, Mathematik, Deutsch und Englisch statt. Ein kleiner Teil ist für Fächer wie Ph, Ch, Geo usw. vorgesehen, weil diese für die Abschlussprüfungen benötigt werden. Dann gibt es noch die so genannten Heimgruppen, wo etwa 15 Schüler gemischt aus Klasse 8, 9 und 10 sowie ein Lehrer gemeinsam zweimal ein halbes Jahr lang an einer Art Projekt arbeiten. Die Schüler und Lehrer bestimmen gemeinsam über die Themen. So können die Schüler ihre Ideen frei entfalten. Ergebnisse der Arbeit sind dann z.B. eine Fotoserie oder ein kleiner Film oder ein Theaterstück oder eine selbst aufgenommene CD oder eine Dokumentation über ein Thema o.ä. Der Unterricht erscheint sehr locker, aber trotzdem gibt es von allen mitbestimmte Regeln, an die sich alle halten sollen. Was meistens (aber nicht immer) auch sehr gut klappt. Alle haben ein gutes kameradschaftliches Verhältnis zueinander, und die Schüler duzen die Lehrer.
Jeweils eine Heimgruppe ist eine Woche lang mit der Zubereitung des Schulessens für alle Schüler und Lehrer beauftragt. Die Gruppe muss den Speiseplan, die Bestellung und auch hinterher Abwaschen und Aufräumen übernehmen. Sie kochen zum Beispiel Kartoffelsuppe mit Brot, Nudelauflauf und als Nachtisch Milchreis oder Kartoffelsalat mit Buletten und Salat. Manchmal ist das Essen auch angebrannt oder nicht rechtzeitig fertig. Das ist nervig, aber das Gute ist, dass sich dann die Pause verlängert. [Sebastian Wölk, Nils Wichert]
Gemeinsamer deutsch-dänischer Unterricht
Nach einem gemeinsamen Rundgang durch Hillerød fuhren wir zur Den alternative Skole.Dort gab es gemeinsamen Unterricht in den Wahlfächern Fußball, Handball, Yoga/Meditation, Dänisch oder Musik. Das war für uns sehr interessant. Das Projekt am nächsten Tag war ein Fotowettbewerb, in welchem wir mit den Dänen zusammen in kleinen Gruppen Fotos zu verschiedenen Themen machen mussten. Das war spaßig, weil die Dänen sehr ausgefallene Ideen hatten. Nach dem Mittagessen gab es eine weitere zusammenführende Arbeit. Jeder deutsche Schüler bekam eine Frage, welche er jedem Dänen stellen musste. Wir stellten fest, dass die Dänen gleiche Fragen hatten. Die Auswertung verlief entspannt in Zweiergruppen mit einem dänischen Schüler. Gemeinsam Unterricht zu haben war sehr schön. Wir haben viel englisch gesprochen. Die dänischen Schüler sind alle sehr nett und wir sind gut miteinander ausgekommen. [Laura, Victoria und Van Anh]
Kopenhagen
Am Donnerstag besuchten wir die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Zuerst besichtigten wir den Freistaat Christiania. In Gruppen lernten wir auf einer Stadtrallye mit den dänischen Schülern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen, zu denen wir Fragen zu beantworten hatten. Vor dem Parlament steht eine Statue von einem Löwen. Uns haben auch die vielen schönen Brunnen gefallen. Die kleine Meerjungfrau liegt etwas entfernt vom Zentrum. In unserer Freizeit streiften wir durch die Boutiquen der Einkaufsstraße Strøget. [Meggie, Michelle, Vicky und Carmen]
Besuch in Christiania
Christiania ist ein unabhängiger, selbst verwalteter Stadtteil von Kopenhagen. Dort leben etwa 400 Menschen. Früher war dieser Stadtteil ein Militärgelände. Nach dem Auszug des Militärs siedelten sich Anfang der 1970er Jahre dort Hippies an. Sie besetzten die alten, leer stehenden Kasernen und belebten sie neu nach ihren Vorstellungen. Sie dehnten das Gebiet auf den gesamten Stadtteil aus und schufen ihre eigenen Regeln für das Zusammenleben. So müssen z.B. alle Veränderungen (Gebäudenutzung, Umbauten, Zuzug neuer Bewohner usw.) gemeinsam besprochen und Beschlüsse einstimmig gefasst werden.
Der Stadtteil ist heute eine Touristenattraktion, aber es darf nicht fotografiert werden. Er ist eine bunte Mischung von Häusern, kleinen Grünanlagen, Werkstätten, kleinen Läden und Gaststätten. Alles ist bunt, individuell gebaut und gestaltet und ziemlich alternativ. Dennoch müssen auch dort die für ganz Dänemark gültigen Gesetze eingehalten werden. Der früher allgegenwärtige Drogenmarkt ist demzufolge dort heute nicht mehr zu finden. Genauso wird die Einhaltung von Bauvorschriften kontrolliert, was in letzter Zeit zu Komplikationen führte. So wurden auf Beschluss des Bürgermeisters die Obergeschosse einiger Häuser abgerissen, weil sie ohne Genehmigung errichtet worden waren. Das führte zu den Krawallen und Straßenschlachten, die man auch bei uns in den Nachrichten verfolgen konnte. [Felix Schubert, Hagen Dittmer, Marlene Naumann, Wiebke Otterbach]
E. Ebert und H. Olschewski