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PROJEKTWOCHE IM 5. JAHRGANG (GRUPPE SPURENSUCHE - PERSÖNLICHKEITEN)

Die diesjährige Projektwoche zu Ende des ersten Schulhalbjahres bietet den Schülern des 5. Jahrganges verschiedene interessanten Themen, in die sich die Schüler größtenteils selbst eingeschrieben haben. Ein Angebot betraf "historische" Personen, die mit unserem Schulstandort zu tun hatten. Dabei wurde auf Dokumente des historischen Schularchivs und die Materialien der AG Spurensuche zurückgegriffen. Montag und Donnerstag sind Arbeiten im Computerraum der Schule geplant, Dienstag und Mittwoch Exkursionen außer Haus. Am Freitag, vor der Zeugnisausgabe, haben die Schüler die Möglichkeit, die Ergebnisse der Projektwoche in ihren eigenen Klassen zu präsentieren. Die Schüler einer Klasse bilden innerhalb der Projektgruppe ein kleines Team mit einem Teamleiter. Jedes Team (Teilnehmer sind Schüler der Klassen 5b, c, d und e) schätzt an einem Tag die Schüler der anderen Teams ein und vergibt Punkte (0 bis 3, die keinen Noten entsprechen) für Aktivitäten und Disziplin. Zum Abschluss wird der Schüler/die Schülerin mit der höchsten Punktzahl mit einem "historischen" Geschenk belohnt. Alle Aktivitäten werden mit Fotos dokumentiert. Die Schüler wissen, dass die Projektarbeit auf der Homepage der Schule (also hier) ihre Widerspiegelung findet.  

Vor Beginn der Projektwoche erhielten die Teilnehmer die Aufgabe, zu Hause nach alten Schulmaterialien zu suchen. Vier Schüler brachten auch alte Zeugnisse, Schulbücher und einen alten Rechenkasten mit. Das originellste Mitbringsel war ein von einem Vater in seiner Schulzeit selbstgehäkelter (!) Buchumschlag.  
Der erste Projekttag endete mit einem kleinen historischen Rundgang durch das Schulhaus. Auf dem Foto 1 stehen die Schüler im Keller (!) vor dem Eingang der alten Hausmeisterwohnung.

Der zweite Projekttag führt in die Stadt. Die angesteuerten Stationen sind auf dem offenen digitalen Openstreetmap-Stadtplan ersichtlich (die fünf Marker bitte anklicken).
Auf einem Stadtplan von 1906 wurden die heutigen Straßennamen auf unserer Exkursionsstrecke mit denen von damals verglichen. So wurde die heutige Lusisenstr. damals "Louisenstraße" geschrieben und die Adam-Kuckhoff-Str. war die Sophienstraße.
Den eisigen Temperaturen entsprechend machten wir unterwegs auch Halt an einem Imbissstand und tranken etwas Heißes bei einem Bäcker.

Den dritten Tag widmeten wir weiteren Stationen in der Innenstadt. Zu sehen sind diese auf dem Plan hier.

Am dritten Tag wurden die Ergebnisse zusammengefasst. Je zwei Schüler gestalteten ein Plakat. Als nächstes bekam jeder Schüler ein Buch eines ehemaligen Lehrers oder Absolventen der Schule und las daraus eine kurze Passage vor laufender Kamera vor (z. B. aus Curt Goetz' "Memoiren des Perterhanns von Binningen"). Den letzten Punkt, Erlebnisberichte gestalten und Teile daraus auf einer kleinen Internetseite publizieren, haben wir leider nicht mehr geschafft. Aber es wird ja nicht die letzte Projektwoche zu einem regionalgeschichtlichen Thema gewesen sein ...

[Schüler des 5. Jg. + Bk; 30.01. - 03.02.12]

Ergänzung vom 03.02.12: der Zufall will es, dass einen Tag nach Beendigung der Projektwoche in der Schule Herr Lichtenstein aus Paris erscheint, ein in Halle geborener jüdischer Bürger, der von 1933 bis 1938 das Stadtgymnasium besuchte und dann aus Deutschland nach Frankreich floh. Herr Lichtenstein ist bis heute als Rechtsanwalt in Paris tätig.

 

Herr Lichtenstein schaut sich die von der Projektgruppe erstellten Materialien an und erkennt auf den von Schülern gemalten Stolpersteinen weitläufige Verwandte seiner Familie wieder.

 

Herr Lichtenstein und Herr Ronniger mit Schülern der Projektgruppe vor dem Riehm-Brunnen.

Der heutige Klassenraum der 5c war wohl vor über 60 Jahren der Klassenraum von Herrn Lichtenstein. Eine kurze Störung der Zeugnisausgabe wird gestattet. Nach dem Besuch der Klasse ist unser Gast sichtlich angetan. 

Wir freuen uns sehr über das zufällige Treffen mit Herrn Lichtenstein und hoffen auf einen weiteren Austausch von Informationen. Unser Gast aus Frankreich wird immer gern gesehen sein an seiner ehemaligen Schule in Halle!!!

Weiterführende Links:
- MZ-Artikel von 17.08.2011 über den Besuch von Harry Lichtenstein in Halle (ein einziger Fakt des Artikels ist nicht korrekt: Herr Lichtenstein besuchte nicht das Reformrealgymnasium (heute Herdergym), sondern das Stadtgymnasium, heute IGS)

[Bk 03-02-12; Fotos Bk]