BESUCH IM STADTMUSEUM
Bericht über den Besuch im Stadtmuseum Christian-Wolff-Haus in Halle (Saale)
Am 25. September 2024 besuchte die Klasse A27/2 das Stadtmuseum Christian-Wolff-Haus in Halle (Saale), um die Ausstellungen über die Zeit des Nationalsozialismus zu besichtigen. Im Zentrum unseres Besuches stand die Ausstellung über das Reichskriegsgericht und besonders bewegend war der Teil der Ausstellung, der das Schicksal der ganzen Menschen beleuchtete, darunter auch Krystyna Wituska. Der Besuch war für uns alle sehr eindrücklich und lehrreich.
Zu Beginn erhielten wir eine Einführung in die Funktionsweise des Reichskriegsgerichtes, das während des Zweiten Weltkriegs als Instrument der NS-Herrschaft diente. An einem großen Bildschirm wurden verschiedene Opfer nach einander mit Namen vorgestellt und die Strafe des Gerichtes Nacherzählt. Das Reichskriegsgericht war verantwortlich für die Verurteilung von tausenden Menschen, vor allem Soldaten, Zivilisten und Widerstandskämpfern, die als „Bedrohung“ für das nationalsozialistische Regime galten. Viele dieser Urteile führten zur Hinrichtung der Verurteilten im Zuchthaus „Roter Ochse“ in Halle Saale. Der Museumsführer erklärte uns, wie das Gerichtssystem nicht zur Wahrung von Recht und Gerechtigkeit, sondern zur systematischen Unterdrückung genutzt wurde. Die dabei herrschende Willkür und Brutalität wurde uns anhand Originaldokumenten, Fotos und Gerichtskarten eindrucksvoll vor Augen geführt.
Ein besonders bewegender Teil der Ausstellung war die kurze Präsentation über Krystyna Wituska, eine junge polnische Widerstandskämpferin, die vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt wurde. Sie war im Untergrund aktiv und kämpfte für die Freiheit ihres Landes gegen die deutsche Besatzung. Als sie 1942 verhaftet wurde, durchlief sie Verhöre und Verurteilungen, die schließlich zu ihrer Hinrichtung führten. In der Ausstellung konnten wir einige ihrer Briefe an ihre Familie sehen, die sie aus dem Gefängnis schrieb. Die Worte von Krystyna Wituska machten uns deutlich, wie sehr Menschen bereit waren, für ihre Überzeugungen zu kämpfen und sogar ihr Leben zu opfern. Sie wurde im Alter von nur 24 Jahren hingerichtet.
Neben dem Fall von Krystyna Wituska lernten wir auch andere Widerstandskämpfer kennen, die auch vom Reichskriegsgericht verurteilt wurden. Als wir danach Zeit hatten um uns die Ausstellungen alleine anzugucken, fanden wir besonders die Darstellungen von den noch lebenden Familienmitgliedern sehr gut. Aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Sprachen konnten wir die Geschichte mit Untertitel hören, die von Familienmitgliedern erzählt wurde.
Zum Abschluss unseres Besuchs hatten wir die Gelegenheit, unserer Eindrücke zu besprechen. Wir stellten keine wirklichen Nachfragen, dafür wurde uns noch ein bisschen über die Entstehung der Ausstellung erzählt und wie aufwand reich es war, diese zusammenzustellen. Für uns als junge Generation war es eine Erinnerung daran, wie wertvoll Freiheit und Gerechtigkeit sind und wie gefährlich es ist, wenn diese Werte durch ein Regime der Unterdrückung und Gewalt ersetzt werden.
Der Besuch im Stadtmuseum Christian-Wolff-Haus war ein wichtiger Teil unseres Geschichtsunterrichts, der uns nicht nur historisches Wissen vermittelte, sondern uns auch die emotionalen und menschlichen Seiten dieser Zeit näherbrachte.
Alisha R., 27/2
Reise in die Vergangenheit
Für den Jahrgang A27/2, ging es am 25. September in die Altstadt von Halle. Dort besuchten wir das Stadtmuseum im Christian-Wolf-Haus. Nachdem wir unser Gepäck in den Spinten verstaut hatten, wurden wir direkt von einem jungen Mann empfangen, der uns dann zur Ausstellung begleitete. Anfangs erzählte er uns ein paar Dinge, darüber, was uns erwarten würde, bis er dann auf einige Objekte, Bilder, Personen oder auch Organisationen näher ein ging. Später hatten wir noch Zeit, um die Ausstellung eigenständig genauer zu betrachten. Die Stände, bei denen die Zeitzeugen gesprochen und über ihre Erlebnisse geredet haben, berührten uns besonders und es war interessant ihnen zuzuhören. Im Großen und Ganzen sind wir sehr froh, solch eine Möglichkeit bekommen zu haben, da es Geschichtslehrer nur halb so eindringlich und umfangreich schaffen, zu informieren. Wir bedanken uns, für die Mühe und Arbeit, die in einem solchen Museum steckt und die Chance, dass wir Schüler, diese wichtige und prägende Zeit so nachempfinden konnten.
Lea, Schülerin der A27/2
Das Reichskriegsgericht 1936 bis 1945
Am 25.9.2024 besuchten die A27/1 und die A27/2 das Stadtmuseum Christian-Wolff-Haus mit der Ausstellung über das Reichskriegsgericht 1936 bis 1945.
Das Museum bietet viele Methoden, um Besucher über die Ereignisse dieser Zeit zu informieren. Direkt am Eingang wird mit einem einführenden Video die Grundlagen, sowie Opfer und ihre Strafe vermittelt. Das Reichskriegsgericht wurde 1934 in Deutschland gegründet und spielte eine zentrale Rolle im nationalsozialistischen Justizsystem, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs. Es war zuständig für die Verhandlung von Militärstraftaten und Kriegsverbrechen.
Von 1936 bis 1945 war das Gericht aktiv und führte Prozesse gegen Soldaten, die als ungehorsam oder als Verräter angesehen wurden. Die Urteile fielen oft sehr hart aus, und die Todesstrafe wurde häufig verhängt. Das Gericht diente nicht nur der Strafverfolgung, sondern auch der politischen Kontrolle und dem Erhalt der Disziplin innerhalb der Wehrmacht.
Insgesamt war das Reichskriegsgericht ein Instrument der nationalsozialistischen Repression, das dazu beitrug, die brutalsten Aspekte des Regimes zu legitimieren und zu verstärken. Anschließend folgen verschiedene Tische, die unterschiedliche Themen beleuchten, wie die grausamen Methoden der Hinrichtung und die politischen Reaktionen darauf. Besonders eindrucksvoll sind die Zeitzeugenberichte. In Videodokumentationen teilen Angehörige bewegende Geschichten über ihre Vorfahren.
Das Museum arbeitet mit Familien aus verschiedenen Ländern zusammen, um Informationen über ihre Vorfahren und deren Überresten zu sammeln. Es gibt einen Fall aus Belgien, da hat ein Bruder seiner Schwester etwas in die Hand gedrückt bei seiner Verhaftung und gesagt:,,Du hebst diesen Schlüsselanhänger auf, bis ich wieder da bin.´´Er ist nie wiedergekommen sondern in Halle erschossen wurden. Das Museum hat Interesse am Anhänger, doch sie will diesen nicht hergeben.
Besonders bewegend ist der Bereich, direkt in der Mitte des Raumes, der den Opfern gewidmet ist -junge Männer und Frauen, die teilweise grundlos sterben mussten. Ein Beispiel dafür war Krystyna Wituska, eine polnische Widerstandskämpferin die zum Tode verurteilt wurde. Man sah ihre Zelle im Frauengefängnis und persönliche Gegenstände von ihr. Die persönlichen Geschichten, Briefe und Gegenstände verdeutlichen das Leid, das nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Familien erlitten haben. Es wird deutlich, dass die Urteile weitreichende Folgen für viele Menschen hatten.
Nach 45 Minuten, in denen man sich dort umschauen konnte, gab es Zeit den Museumsführern Fragen zu stellen.
Zusammenfassend ist der Museumsbesuch eine eindrucksvolle und erschütternde Erfahrung. Er regt zum Nachdenken über die damaligen Entscheidungen an und lässt hoffen, dass solche Fehler in der Zukunft vermieden werden, da viele Menschen ohne gerechten Grund ihr Leben verloren.
N. Schad A27/2
[Mi - 27.09.2024]