Logo IGS

FELIX BERNSTEIN - ERSTE ERGÄNZUNG  

Die ersten Recherchen zum Abiturienten des Jahres 1896, Felix Bernstein, brachten schon einige interessante Informationen zu Tage. 
a) Die Familie des Julius Bernstein lebte bis 1888 im oberen Stockwerk des heutigen Julius-Bernstein-Instituts (Magdeburger Str. 6). [Hinweis von Prof. Wussling, JBI]
b) -  Bernstein hatte am Stadtgymnasium Halle einen sehr guten Mathematiklehrer namens Meyer (Ergänzung von B. Budnik: Friedrich Meyer ist schon bei den Recherchen zu Gottfried Riehm in unser Blickfeld geraten: sein Grab auf dem Stadtgottesacker existiert noch; die Nachfahren der Riehms besitzen Briefe von und an Friedrich Meyer; Friedrich Meyer wurde Doktor h.c. und ist auf den Internetseiten der mathematischen Fakultät der MLU genannt)
- Kinder: Ulrich (1914 Göttingen - 1949 New York) und Marianne (verheiratet: Dr. Marianne Bernstein-Wiener, geb. 1917)
- Enkel: Ron(ald) (Bernstein-)Wiener.
- verheiratet ab 1913 mit Edith (Jane) Magnus (geb. 1890 in Hamburg, jüdische Mathematiklehrerin)
 [Informationen von Frau Magdalene Frewer-Sauvigny]
c) Weitere Angaben  zur Biografie:
+ geb. 24.02.1878 in Halle, Sachsen; gest. 03.12.1956 in Zürich, Schweiz
+ Mutter: Sophie Levy, geb. 1856 in Schwerin, gest. 1923 in Berlin; Erzieherin und Musikerin
+ Geschwister: 
Martha Neuhaus (Malerin). Emigration 1933 in die Schwez, 1955 Rückkehr in die Bundesrepublik 
Rudolf: (gest. 1971): Emigration in die Schweiz. Diploming.
+ 1896 - 1900 Studium der Mathematik an den Universitäten in München, Halle, Berlin und Göttingen
+ Promotion am 02.03.1901 bei David Hilbert an der Univ. Göttingen
+ Habilitation am 01.04.1902 in Halle
+ 1907 Vorsitzender des ersten deutschen Seminars für Versicherungsstatistik an der Universität Göttingen 
+ 1907 - 1911: Privatdozent und Lehrbeauftragter für das Fach Versicherungsmathematik an der Univ. Göttingen
+ 1911 - 1921: außerordentlicher Professor der Univ. Göttingen
+ 1918: Gründer des Instituts für Mathematische Statistik an der Univ. Göttingen
+ 1921 - 1933: Ordentlicher Professor für Statistik und Versicherungsmathematik an der Univ. Göttingen
+ 1933 - 1936:Gastprofessor an der Columbia Univ., New York
+ 1936 - 1943: Prof. für Biostatistik am zahnärztlichen und medizinischen Institut der Columbia Univ., New York
+ 1946 - 1953: Lecturer, Syracuse Univ., New York
+ 1949: Fulbright Prof. des US Stadte Dep., Statistik Institut bei Gini, Univ. Rom
+ 1949 erstmaliger Besuch Deutschlands nach dem II. WK
+ 1950: Prof. emer. der Univ. Göttingen
+ Staatsangehörigkeit: ab 01.10.1940 US-Bürger, vorher deutsch 
[Die biografischen Angaben entstammen dem Buch "Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung - Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus" von Aniko Szabo]

Offene Fragen:
- Wo lebten die Bernsteins nach dem Auszug aus dem Institutsgebäude 1888 in Halle?
- Sind die im "Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle" (Südstadt-Gymnasium) genannten Bernsteins (Eva, Emil, Ernst und Anna) verwandt mit Felix Bernstein?
- Befinden sich die Gräber von Julius Bernstein und anderen Familieangehörigen auf dem "alten" jüdischen Friedhof in Halle, in der Humboldtstr. 52?

Der intensive Kontakt zu Frau Magdalene Frewer-Sauvigny, die 1977 ihre Diplomarbeit über das mathematische Werk Felix Bersteins in Göttingen schrieb, wird in nächster Zukunft weitere interessante Informationen für unsere Schule zugänglich machen. Ihr sei an dieser Stelle schon herzlichst gedankt dafür. 

[Bk 18-06-10]
schulgeschichte[at]igs-halle.de 

Habilitationsvortrag, gehalten am Montag, dem 27. April 1903 um 12 Uhr in der Aula der Universität Halle 

 Die ersten beiden Seiten der Habillitationspublikation

 Aus dem Adressverzeichnis der Abgänger des Stadtgymnasiums (veröffentlicht 1937)

 Göttinger Stadtanzeiger vom 29. März 2007