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27. JANUAR - TAG DES GEDENKENS AN DIE OPFER DER NS-ZEIT

Die AG Spurensuche hatte aus dem Kulturbüro der Oberbürgermeisterin zum Tag des Gedenks an die Opfer der NS-Zeit eine Einladung zu einer Festveranstaltung an diesem Tage im Stadthaus erhalten. Auf der Einladung wurde auf zwei Aktivitäten, die am Vormittag in der Gedenkstätte "Roter Ochse" stattfinden sollten verwiesen: eine Präsentation von Ergebnissen der Projektwoche durch Schüler des Christian-Wolf-Gymnasiums und einer Kranzniederlegung im Ehrenhof der Gedenkstätte.
Leider konnten nur an der Veranstaltung im Stadthaus Schüler der Klasse 8b (Projekt Stolpersteine - s. Foto 7) teilnehmen. Es wäre bestimmt auch interessant für unsere Schüler gewesen zu erfahren, wie hallische Gymnasiasten der 9. bis 11. Klasse (entspricht bei uns 10. bis 13. Klasse) historische Dokumente verwerten und in Präsentationen bzw. schauspielhaften Vorführungen Lebensschicksale von Opfern der NS-Zeit - hier: poltitische Fälle aus der Nazizeit, die zu Verurteilungen im Roten Ochsen führten - darstellen. Michael Viebig von der Gedenkstätte führte sachkundig in die einzelnen Fälle ein und sprach auch Worte des Gedenkens und der Mahnung vor der Kranzniederlegung im Ehrenhof am Gedenkstein (s. Foto 3). Hier stellt sich die Frage, ob nicht auch Schüler so weit motivierbar sind, ein Blumengebinde als symbolischen Akt niederzulegen und nicht "nur" der Stadtrat bzw. Stadtratsfraktionen. Wir als Lehrer sollten auch diesen Gesichtspunkt im Auge behalten.

Danach ging man gemeinsam zum Stadthaus zur Gedenkveranstaltung. Die Gymnasiasten, die im Roten Ochsen ihre Ergebnisse der Projektwoche präsentiert hatten und zwei Gesamtschüler von uns nahmen neben den Repräsentanten des öffentlichen Lebens der Stadt Halle daran teil. Hier muss kritisch angemerkt werden, das - wie des öfteren in offiziellen Reden - nur "Gymnasiasten" als Schüler angesprochen wurden und Schüler von Sekundar- und Gesamtschulen doch etwas "unter den Tisch fielen" (zumindest entstand ein solcher Eindruck). Nicht ganz klar wurde in der Veranstaltung der Sinn des Hauptvortrages. Da auch Vertreter des jüdischen Lebens anwesend waren hätte man wohl bein der Planung der Veranstaltung etwas feinfühliger vorgehen sollen. Für die anwesenden Lehrer ergibt sich wohl als Konsequenz, dass "Gedenkveranstaltungen", die ja auch mitunter in Schulen stattfinden und die die Gefühle ansprechen sollen, genauestens zu planen sind bis hin zu der Entscheidung, w e r  die entscheidenden "Worte des Gedenkens" spricht, um sinnentstellende Versprecher zu vermeiden. Die Grundidee der Veranstaltung ist unbedingt zu unterstützen; die eingeladenen Gäste repräsentierten wirklich wichtige Bereiche des öffentlichen Lebens der Stadt; die musikalische Umrahmung entsprach dem Sinn der Veranstaltung. Das Andere könnte im kommenden Jahr besser gemacht werden.  

Weiterführende Links:
- Artikel im HalleForum

[Bernd Budnik 28-01-12; Fotos Bk]