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JÜDISCHE AUTOREN IN DER BAHNHOFSLOUNGE

Das Jahr der deutsch-jüdischen Literatur aus Halle (Reihe "Halle liest") geht langsam seinem Ende entgegen.  Viele Veranstaltungen gab und gibt es, auf denen Namen gefallen sind, die mit dem Stadtgymnasium im Zusammenhang stehen. Auch die Lesung zu Halle als Universitätsstadt am 14. Oktober in der Bahnhofslounge des Hauptbahnhofs kann in diesem Zusammenhang genannt werden. Kurt Bauchwitz, Abiturient Nr. 852 des Riehmschen Adressverzeichnisses, hatte sich wohl Ostern 1908, als er sein Reifezeugnis (wahrscheinlich) in der Aula unserer Schule erhielt nicht vorstellen können, sein Heimat- und Vaterland verlassen zu müssen (!), um ein neues Leben unter anderem Namen (Roy C. Bates) auf einem anderen Kontinent zu beginnen, dass zumindest bei ihm erfolgreich verlief, da er sich die neue Sprache ausgezeichnet aneignete und als (ehemaliger) Deutscher jüdischer Abstammung in eine neue Gemeinschaft integriert wurde. Seine Söhne gründeten Familien , so dass die Enkel die Sprache des Großvaters gar nicht mehr beherrschen und den deutschen Nachnamen nur noch hin und wieder in Klammern ihrem amerikanischen Namen anfügen.

Die Bahnhofslounge war schon einmal(2010) Bühne für einen Literaten, der seine Karriere als Schüler in unserem Hause begann: Curt Goetz. Deshalb soll auch dieser Könner des deutschen Sprachwitzes zu Wort kommen: "Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte." Ja, Curt Goetz hat auch mit seinem bekanntesten Spruch (über Halle und den Bahnhof) recht, der Bahnhof kann zum schönsten Orte der Stadt werden, nicht um abzureisen, sondern um Neues zu erfahren.

An dieser Stelle sei Ingeborg von Lips noch einmal herzlich für ihre Aktivitäten in Halle gedankt, da diese auch unseren Recherchen viele wertvolle Impulse gaben (und hoffentlich in Zukunft auch  noch geben werden!).

[Bk 14-10-11]
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