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"TAG DER OFFENEN TÜR" IM 150. JAHR DES BESTEHENS DES SCHULSTANDORTES

Im Juni 1867 wurde der Grundstein zum Bau unseres Schulhauses im Stil einer italienischen Villa gelegt. Als Architekten waren Karl Friedrich Wilhelm Driesemann und Otto Karl Lohausen verantwortlich (s. zu Lohausen Artikel auf der HP). Ein Jahr später, im Frühjahr 1868, wurde das Stadtgymnasium gegründet. Sein erster Schulleiter war Otto Nasemann, der davor Oberlehrer in den Franckeschen Stiftungen war (s. Gedenktafel für ihn am ehemaligen Wohnhaus am Großen Berlin; s. Artikel auf der HP). Am 15. April 1869 dann schließlich die festliche Einweihung der Aula, die für uns als Geburtsdatum des Schulstandorts gilt. 
Der diesjährige Tag der offenen Tür wurde auch der Erinnerung an dieses Ereignis gestaltet. Im Raum neben dem Riehm-Brunnen (Foto 1) wurden Dokumente aus unterschiedlichen Zeiten der Schulgeschichte gezeigt. Das jüngste Dokument unser historischen Recherchen: das von Frau Kotulla mit einer kleinen Arbeitsgruppe erstellte Comic zur Schulgeschichte. Die ersten drei Seiten sind fertig (Foto 2). Einen herzlichen Dank an diese Gruppe. 
Ein nachgestalteter Arbeitsplatz eines Lehrers aus der Entstehungsphase des Hauses (Foto 3) sollte daran erinnern, dass das Lehrerdasein viele Änderungen erfahren hat, manches unserer Themen aber im wahrsten Sinne schon "steinalt" ist. 
Einige Verwaltungsdokumente der Vergangenheit konnten gezeigt werden (Foto 4). 
Es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass im alten Stadtgymnasium die Sprachen Griechisch, Latein, Englisch, Französisch und Hebräisch unterrichtet wurden. Zwei alte Russischlehrbücher aus den Jahren 1945 und 1946 machten deutlich, dass sich mit dem Ende des II. Weltkrieges vieles auch in den deutschen Schulen änderte (ein Mathematiklehrbuch in russische Sprache aus dem Jahre 1964 erinnerte daran, das ca. 14 Jahre lang unser Schulhaus von der Garnison der Roten Armee als Schule für Offizierskinder genutzt wurde). 
Die "Bibliothek der Direktoren" (Foto 6) zeigte Publikationen des ersten Schuldirektors, Otto Nasemann, sowie Veröffentlichungen des uns noch in guter Erinnerung gebliebenen Schulleiters Uwe Buckendahl (Foto 10). Hervorzuheben zwei vergleichbare Werke dieser zwei Herren: "Alltägliches und Ewiges" von Nasemann mit seinen pädagogischen Erfahrungen sowie die Reden Herr Buckendahls in unserer Schule, ordentlich gebunden und redigiert. 
Auch Lehrer der Schulen, die sich in unserem Hause befanden, publizierten so einiges. (bzw. es wurde über sie publiziert). Dazu lagen Schriften aus (Foto 7) von/über Adolf Lörcher (Griechischlehrer), Sigmar Baron von Schulze-Gallèra (Hilfslehrer), Gottfried Riehm (Lehrer; Foto ), Kurt Maennel (Lehrer und Schuldirektor), Heinrich Schotten (Direktor der Oberrealschule) und Ernst Ebeling (Lehrer und Leiter der Lehrerbibliothek).
Die Literatur von/über ehemalige Schüler des Hauses (Fotos 8 und 9) ist natürlich sehr umfangreich. Gezeigt wurden Publikationen aus sehr unterschiedlichen Zeiten zu Felix Bernstein, Felix Huberti (Kersten?), Werner Meinhof, Hans Meyer, Curt Goetz (Götze), Kurt Bauchwitz, Ernst Ottwalt (Nicolas) und Adam Raik ("Mauerkrieger"; Comic).

Lehrbücher aus dem kaiserlichen Deutschland, der Weimarer Republik und der Nazizeit waren ausgestellt. 
Komplettiert wurde die kleine Ausstellung mit Schülerzeitungen und Abschlusszeitungen beginnend in den 30er Jahren und endend mit einer Abschlusszeitung einer 10. Klasse der IGS aus Heide-Nord (zeitgleich dazu die Abschlusszeitung des letzten Jahrgangs des Thomasius-Gymnasiums) (Foto 5).

Es konnte in den Adressbücher von Halle aus den Jahren 1927 und 1943 (Reprint-Ausgaben) geblättert werden. Viele Besucher suchten in den Reprint-Ausgaben alter Stadtpläne von Halle (von 1895 bis 1957) nach ihnen bekannten Straßen (Foto 2).

Ein Zeitstrahl dokumentierte nochmal alle Schulen mit ihren Schulleitern, die seit 1869 länger oder kürzer in unserem Hause beheimatet waren. Ebenfalls wurde auf die von Riehm eingeführte Nummerierung der Abiturienten hingewiesen, die wir in der Kooperationskursstufe fortsetzten. 

Da zum diesjährigen Tag der offenen Tür Fundstücke aus dem historischen Schularchiv letztmalig von Herrn Budnik gezeigt wurden, kann nur die Hoffnung zum Ausdruck gebracht werden, dass sich auch in Zukunft an der IGS interessierte Schüler und Lehrer finden, die das Archiv weiterführen und zu schulischen Anlässen Stücke daraus präsentieren. 
    
[Budnik 27-01-19; Fotos Bk]