DER FALL WERNER LUEBEN (TEIL 2)

Nun fand in der Gedenkstätte "Roter Ochse" am 13.11.19 eine Präsentations- und Gedenkveranstaltung zum katholischen Priester Carl Lampert statt, der im November 1944 im Roten Ochsen hingerichtet wurde. Anwesend waren Schüler einer 10. Klasse des Elisabeth-Gymnasiums, Angehörige der katholischen Gemeinde "Carl Lampert" (Gütchenstr. in Halle) sowie als Gast Frau Irmgard Sinner aus Lübeck, die Tochter des damaligen führenden NS-Militärrichters gegen Carl Lampert und andere, Werner Lueben. Die Anwesenheit von Frau Sinner war Grund für uns, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Es gab die Möglichkeit für zwei kurze Gespräche mit Frau Sinner, wir konnten ein Foto machen und Kontaktdaten austauschen. 

Wir hoffen auf einen weiteren Informationsaustausch, da - wie man unserem Artikel von 2016 entnehmen kann - einige Fragen vor allem in Bezug auf das Ableben von Werner Lueben offen sind.  

Die anwesenden Schüler stellte die Ergebnisse einer einwöchigen Recherche in Form eines Audio-Projekts, einer Power-Point-Präsentation und Rezitationen auf eindrucksvolle Art dar. 

An genau der Stelle, an der 1944 die Hinrichtung stattfand, wurden die Namen der Getöteten verlesen. Insgesamt eine sehr gelungenes Auftreten der Schüler.

Herr Viebig betonte zum Abschluss der Veranstaltung, das nicht nur der hingerichteten katholischen Priester gedacht werden sollte, sondern auch Werner Lueben, der als Richter die Unterschrift unter das Todesurteil verweigerte und schließlich selbst aus dem Leben ging. Das Grab Werner Luebens auf dem Südfriedhof wird übrigens von Schülern des Elisabeth-Gymnasiums gepflegt.

Zu den Fotos:
1 - ehemalige Hinrichtungsstätte im Roten Ochsen
2 - Frau Sinner
3, 4 - Schülerpräsentation
5 - Herr Viebig
6-8 - Familiengrab Lueben auf dem Südfriedhof (Feld 34, gegenüber der sowjet. Kriegsgräberstätte)

Bk 13-11-19,Fotos Bk